Das Medizinstudium in Österreich

Vier staatliche und drei private Universitäten in Österreich bieten ein Studium der Humanmedizin an.

Österreich ist seit Jahren ein beliebtes Studienziel für Deutsche geworden. Hier kann man an einer der vier staatlichen oder einer der drei privaten Universitäten Medizin studieren. Das Studium wird in deutscher Sprache angeboten und der Zugang wird nicht über den Numerus Clausus, sondern über einen Test geregelt. An den staatlichen Universitäten gibt es keine Studiengebühren. Wer sich aus Deutschland in Österreich bewerben möchte, muss sich allerdings auch frühzeitig im März des Jahres bewerben. Die Qualität der medizinischen Hochschulen in Österreich ist ausgesprochen hoch. 

Die staatlichen Universitäten

An diesen vier österreichischen staatlichen Universitäten kann man Humanmedizin studieren:










Dauer des Medizinstudiums in Österreich

Genau wie in Deutschland studiert man in Österreich sechs Jahre lang Medizin. Während der 12 Semester sind 12 Wochen Famulaturen und ein Klinisch-Praktisches Jahr von 48 Wochen zu absolvieren. Das Studium ist in drei Abschnitte eingeteilt: der erste Studienabschnitt umfasst die ersten zwei Semester. Der zweite Studienabschnitt umfasst 3 Jahre und der dritte 2 Jahre. 

Studienbeginn 

Jeweils zum Sommer- und Wintersemester (01. Oktober) eines Jahres möglich.

Kosten eines Medizinstudiums an staatlichen Universitäten in Österreich

Durch Gleichstellung mit österreichischen Studenten: 363,36 € pro Semester. Die Lebenshaltungskosten in Österreich sind vergleichbar mit denen in Deutschland.

Sprache

Die Unterrichtssprache ist Deutsch.

20 Prozent der Studienplätze für EU-Ausländer reserviert

In Österreich sind derzeit 75% der Studienplätze an den vier staatlichen Universitäten für österreichische Staatsbürger reserviert. 20 % werden an EU-Bürger vergeben und 5 % für Nicht-EU-Bürger. Eigentlich entspricht diese Regelung nicht den EU-Gesetzen, da eigentlich jeder EU-Bürger in jedem EU-Land die gleichen Rechte haben muss. Um aber den eigenen Nachwuchs zu sichern, konnte Österreich bis auf weiteres diese Sonderregelung in der Europäischen Union durchsetzen. In der Hauptsache bewerben sich in dieser Quote Deutsche und Italiener aus Südtirol. Für Schulabgänger aus anderssprachigen europäischen Ländern ist der Zugang zum Studium oft wegen der Sprachbarriere erschwert.

Ein Aufnahmetest - der MedAT regelt den Zugang zum Studium

Der Zugang zu den Studienplätzen in Österreich erfolgt nicht - wie in Deutschland über NC und so weiter - sondern ausschließlich über das Ergebnis im so genannten MedAT- der Aufnahmetest für Medizin.

Der Test besteht aus mehreren Modulen:

Basiskenntnistest (BMS):

Der BMS besteht aus einem standardisierten Kenntnistest im Multiple-Choice-Format. Hier wird das schulische Vorwissen über medizinrelevante Grundlagenfächer, insbesondere Biologie, Chemie, Physik und Mathematik erfasst.

Textverständnis (TV):

Hier werden die Lesekompetenz und das Verständnis von Texten geprüft.

Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten (KFF):

Zahlenfolgen, Gedächtnis und Merkfähigkeit, Figuren zusammensetzen, Wortflüssigkeit und Implikationen erkennen wird hier getestet.

Sozial-emotionale Kompetenz (SEK):

Hier geht es soziales Entscheiden und emotionales Erkennen.

Der Test findet am 6. Juli 2018 statt. Man muss vorher eine der vier staatlichen Universitäten festlegen und nimmt dort am Test teil.

Anmeldefrist unbedingt beachten: Jeweils im März eines Jahres!

Um am Test teilnehmen zu können, müssen folgende Zeiten beachtet werden:

01.03.2018 bis

31.03.2018

Internet-Anmeldung

01.03.2018 bis

31.03.2018

Bezahlung der Kostenbeteiligung

Freitag, 06.07.2018 


Testteilnahme

ab Beginn der 32. Kalenderwoche


Bekanntgabe der Testergebnisse


Nachdem der Test durchgeführt wurde und das Ergebnis in der 32. Kalenderwoche feststeht, werden die vorhandenen Studienplätze an die bestplazierten Bewerberinnen und Bewerber vergeben und diejenigen erhalten eine Zulassung zum Studium.

Bei der Anmeldung zum Test muss man sich vorab auf eine Universität festlegen. Dies ist nicht so leicht, da man lediglich auf die Bewerber- und Zulassungszahlen der Vorjahre zugreifen kann.

Beispielswiese haben sich zum Wintersemester 2014 an der Uni Wien 1.448 Bewerber aus der EU auf 132 Plätze für EU-Bewerber in Humanmedizin beworben. Das entspricht etwa 10 Bewerber pro Platz. Gleichzeitig hatten sich in Innsbruck etwa 20 Bewerber pro EU-Platz beworben. In Graz war das Verhältnis 1 zu 10 und in Linz 1 zu 4. Dies bedeutet: Schon die Auswahl der Hochschule, anderen Auswahlverfahren man teilnimmt, entspricht einer Lotterie. Keiner kann vorhersagen, wie viele sich für welche Universität bewerben.

Tipp:

Ende März 2016 hatte die Universität Linz die Verdoppelung ihrer Studienplatzzahl für Medizin von 60 auf 120 bekanntgegeben. Bis zum Studienjahr 2022/23 soll die Zahl auf 300 Anfänger pro Jahr erhöht werden.

Die Wahl des geeigneten Testortes

Da man sich vorab schon auf eine der vier Universitäten festlegen muss, ist die Auswahl der "richtigen" Universität für den Test enorm wichtig, aber auch schwierig. Wir haben hier einmal die Bewerber- und Platzzahlen aus dem Auswahljahr 2016 und 2017 zusammengestellt:

Bewerbungsverfahren im Jahr 2016 und 2017

Bis zum 31. März 2016 hatten sich insgesamt 15.129 Bewerberinnen und Bewerber für den Medizin-Test in Österreich angemeldet. In Jahr 2017 haben sich 15.991 Bewerberinnen und Bewerber zum Test angemeldet; 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt standen in 2016 und 2017 jeweils 1.620 Studienplätze zur Verfügung!

Anmeldezahlen an staatlichen Universitäten in Österreich 2017 (und Vorjahre) je Uni

Uni Wien: 8.030 Personen (2016: 7.519; 2015: 6.912) für 740 Studienplätze
Uni Innsbruck: 3.670 Personen (2016: 3.626; 2015: 3.493) für 400 Studienplätze
Uni Graz: 3.359 Personen (2016: 3.178; 2015: 3.039) für 360 Studienplätze
Uni Linz: 932 Personen (2016: 806; 2015: 597) für 120 Studienplätze

Allerdings gleicht die Auswahl der richtigen Universität einer Lotterie. Vermutlich werden sich im Jahr 2018 viele Bewerberinnen und Bewerber an den Bewerberzahlen aus dem Jahr 2017 orientieren. In 2016 und 2017 war das Verhältnis Platze zu Bewerbern in Linz am günstigsten.

Bewerber und Bewerberinnen je Studienplatz in 2017

Uni Wien: 11 pro Platz
Uni Innsbruck: 9 pro Platz
Uni Graz: 9 pro Platz
Uni Linz: 8 pro Platz

Informationen zu den Inhalten des 9-stündigen Tests finden man auf www.medizinstudieren.at.

Bewerberinnen und Bewerber sollten sich unbedingt intensiv auf den Test vorbereiten!

Testvorbereitung

Zur Vorbereitung auf den Test stellen die Universitäten Unterlagen für die kostenfreie Testvorbereitung online zur Verfügung: Virtueller Mediziner Campus

Daneben gibt es eine Reihe von (privaten) Anbietern, die Vorbereitungskurs anbieten. Daneben lohnt sich der Besuch von Informationstagen an den Universitäten in Österreich.

Kostenpflichtige private Universitäten in Österreich mit eigenen Aufnahmebedingungen

Neben den staatlichen Universitäten bieten auch drei private Hochschulen Medizinstudiengänge in Österreich an:

Hast du Fragen zur Bewerbung und zum Medizinstudium in Österreich oder anderen Ländern? Möchtest du wissen, wie gut deine Chancen auf einen Studienplatz sind? 

Wir beraten dich gerne: Das EDU-Institut bietet dazu Einzelberatungen und Seminare an!

Weitere detailliertere Informationen kannst du in unseren Seminaren oder in einem persönlichen Beratungsgespräch bekommen. Termine unserer ''Medizinseminare'' und Anmeldeformulare für ein Beratungsgespräch findest du hier: www.edu-institut.de.