Allgemeines zum Medizinstudium

Wie wird man Arzt?

Um Medizinerin oder Mediziner zu werden, muss du zunächst die Allgemeine Hochschulreife nachweisen, bevor du dann an einer Universität (staatlich oder privat) Humanmedizin studieren kannst. Aber es gibt Ausnahmen, denn auch ohne Abitur ist der Zugang zum Medizinstudium möglich. So wurden im Jahr 2016 145 Bewerberinnen und Bewerber ohne Abitur zum Medizintudium zugelassen.

Medizinstudium an staatlichen und privaten Universitäten

In Deutschland wird das Studium derzeit an 35 staatlichen und 4 privaten Universitäten angeboten. Der Ablauf eines Medizinstudiums ist dabei recht unterschiedlich geregelt. Neben der klassischen Medizinerausbildung haben sich einige Unis dazu entschieden, den Studienverlauf anders zu organisieren. Diese Studiengänge werden als Reform- oder Modellstudiengang angeboten. Der Regelabschluss ist nach wie vor noch ein Staatsexamen, nur die Universität Oldenburg, die mit der niederländischen Rijksuniversiteit Groningen einen neuen Studiengang konzipiert hat, bietet den gestuften Abschluss Bachelor - Master an.

Wie ist das Studium aufgebaut? – Der Aufbau eines Medizinstudiums

In der Regel ist das Studium 3-stufig aufgebaut:

  • Der erste Abschnitt dauert 4 Semester und wird als 1. Klinischer Abschnitt oder als ''Vorklinik'' bezeichnet. Sie wird mit dem Physikum abgeschlossen.
  • Der zweite Abschnitt ist der so genannte klinische Abschnitt, auch ''Klinik'' genannt. Dieser Abschnitt dauert mindestens drei Jahre und schließt ebenfalls mit einer Prüfung ab.
  • Im dritten Abschnitt, dem sogenannten ''Praktischen Jahr'', werden vor allem Zeiten in Klinken verbracht und praktische Erfahrungen gesammelt. Das praktische Jahr wird ebenfalls mit einer Prüfung abgeschlossen. Danach schließt sich dann noch die Facharztausbildung an.

Die Ausbildung für Mediziner ist in der so genannten Approbationsordnung geregelt. Hier findet ihr detaillierte Informationen zum Aufbau des Medizinstudiums in Deutschland.

Keine Lust auf ein Medizinstudium? - Alternativen zum Medizinstudium

Anderen Menschen bei gesundheitlichen Problemen zu helfen, muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass es dann nur das Medizinstudium gibt. Viele andere (Studien-) Berufe gibt es in der größten Wachstumsbranche in Deutschland. In der Rubrik ''Alternative Studiengänge'' informieren wir umfassend über Studienmöglichkeiten im In- und Ausland. Dabei zeigen wir Studiengänge aus dem Bereich der Naturwissenschaften (Biomedizin, Biologie etc.) über eher wirtschafts- und geisteswissenschaftlich ausgerichtete Studiengänge (Gesundheitswissenschaften, Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen) bis hin zu neuen Pflegeberufen mit akademischen Hintergrund (Pflegewissenschaft, Physiotherapie und andere). Sicherlich lohnt es sich sich mit diesen Studienrichtungen zu beschäftigen.

Medizin studieren in englischer Sprache - auch das ist möglich!

Du möchtest gerne in englischer Sprache Medizin studieren? Gute Idee! In Deutschland ist das leider nicht möglich. Aber in Holland gibt es zwei Universitäten, die ein englischsprachiges Medizinstudium anbieten: Die Rijksuniversität Groningen und die Universität Maastricht, beide in den Niederlanden. Die Landessprache muss man im Laufe des Studiums dennoch lernen, denn im Patientenkontakt ist sie unerlässlich.

Das Medizinstudium im In- und Ausland

Ein größerer Teil unserer Website www.studieren-medizin.de beschäftigt sich mit der Zulassung zum Studium in Deutschland und dem Ausland. Um einen Platz an einer staatlichen deutschen Uni zu bekommen, musst du dich rechtzeitig bei ''Hochschulstart'' (Stiftung für Hochschulzulassung) bewerben. Das Verfahren ist äußerst komplex und setzt eine intensive Auseinandersetzung mit den Regeln auseinander. Wir versuchen dir die Strategien zu zeigen, mit denen du auch ohne ein 1,0 Abischnitt funktionieren könnte. Darüber hinaus informieren wir dich über die Zulassungsvoraussetzungen der vier privaten Hochschulen, die in Deutschland Humanmedizin anbieten. Letztendlich zeigen wir auf, wie man bei der Bundeswehr Medizin studieren kann und was man dabei zu beachten hat.

Alternative Ausland - warum nicht?

Warum nicht ins Ausland gehen, um dort Medizin zu studieren? Natürlich wird Humanmedizin nur an wenigen Unis im Ausland in deutscher Sprache angeboten (Österreich, Ungarn), kostet sehr oft viel Geld (Studiengebühren zwischen 3.000 bis 15.000 Euro pro Jahr) oder scheitert an den geforderten Fächerkombinationen. Dennoch gibt es hier eine Reihe von Studienmöglichkeiten, die durchaus zu erreichen sind, wenn man sich entsprechend vorbereitet (Sprachkurse, Aufarbeitung fehlender naturwissenschaftlicher Kenntnisse usw.). Mehr lesen

Vorbereitungskurse für das Medizinstudium - Warmlaufen

Die Anforderungen im Medizinstudium sind hoch. Gefordert sind gute naturwissenschaftlich-mathematische Kenntnisse, hohe soziale Kompetenz und vor allem Durchhaltevermögen. Auf einiges kann man sich nach der Schule durchaus vorbereiten. Dazu bieten einige Schulen und Institute im In- und Ausland entsprechende Vorkurse und Vorbereitungskurse an. Diese machen durchaus Sinn, denn nicht jeder hat in der Oberstufe die Naturwissenschaften ausreichend abgedeckt. Hier findest du Informationen zur den ''Vorbereitungskursen'' für das Medizinstudium.

Beratung und Seminare

In unserer individuellen Studienberatung oder in einem unserer Seminare geben wir dir Orientierungshilfen und unterstützen dich bei der Realisierung deines Traumstudiums. Hier findest du genauere Informationen.

Erfahrungsberichte zum Medizinstudium

Erfahrungen anderer können hilfreich sein. Daher veröffentlichen wir hier Erfahrungsberichte von Studierenden und Studienplatzbewerbern. Wir freuen uns, wenn du uns einen Bericht über deine Erfahrungen mit dem Berufs- und Studienfeld Medizin zuschickst und veröffentlichen diesen gerne auch anonym auf unserer Seite!

Open days - Tage der Offenen Tür und mehr!

Sich einen persönlichen Eindruck von der Hochschule zu verschaffen, an der man möglicherweise studieren wird, ist im Vorfeld sinnvoll, ja unerlässlich. Daher veröffentlichen wir die Tage der Offenen Türen der Uni auf unserer Website, sofern wir diese in Erfahrungen bringen können. Ebenso posten wir sie auf Facebook. Damit bist du immer bestens informiert.

Studienplatzklage

Eine Studienplatzklage will gut überlegt und geplant sein. Wir haben dir Informationen und einige Fachanwälte zusammengestellt, die dich bei einer Studienplatzklage für ein Medizinstudium unterstützen kann.

Der Eid des Hippokrates

Andere Menschen zu heilen ist das oberste Ziel der Medizinerinnen und Mediziner. Bereits im 400 v. Chr. formulierte Hippokrates einen Eid, der in seiner klassischen Form heute nicht mehr von Ärzten geleistet wird, aber immer noch Einfluss auf die Formulierung moderner Alternativen hat.

Die GENFER DEKLARATION des Weltärztebundes stellt die heutige, zeitgemäße Version des Eids des Hippokrates dar.

„Bei meiner Aufnahme in den ärztlichen Berufsstand gelobe ich feierlich:
mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen.
Ich werde meinen Lehrern die schuldige Achtung und Dankbarkeit erweisen.
Ich werde meinen Beruf mit Gewissenhaftigkeit und Würde ausüben.
Die Gesundheit meines Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein.
Ich werde alle mir anvertrauten Geheimnisse auch über den Tod des Patienten hinaus wahren.
Ich werde mit allen meinen Kräften die Ehre und die edle Überlieferung des ärztlichen Berufes aufrechterhalten.
Meine Kolleginnen und Kollegen sollen meine Schwestern und Brüder sein.
Ich werde mich in meinen ärztlichen Pflichten meinem Patienten gegenüber nicht beeinflussen lassen durch Alter, Krankheit oder Behinderung, Konfession, ethnische Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politische Zugehörigkeit, Rasse, sexuelle Orientierung oder soziale Stellung.
Ich werde jedem Menschenleben von seinem Beginn an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden.
Dies alles verspreche ich feierlich und frei auf meine Ehre.“

Aktuelle Entwicklungen rund um das Medizinstudium

Mehr Studienplätze Medizin? - Mehr Studienplätze Medizin!

Vor einiger Zeit wurde der "Masterplan Medizinstudium 2020" der Bundesregierung beschlossen. Unter anderem werden dort Veränderungen bei der Studienstruktur des Medizinstudiums angedacht, insbesondere die Vermittlung von mehr arztbezogenen Fähigkeiten sollen Bestandteil des Studiums werden. Auch wird ein größerer Focus auf die Allgemeinmedizin gelegt werden. Eine sog. "Landarztquote" soll den Bundesländern ermöglicht werden. (Hierzu gab es bereits in der Vergangenheit im Rahmen des Versorgungsstärkungsgesetzes die Möglichkeit, finanzielle Anreize für die Niederlassung im ländlichen Raum zu bieten.)

Leider wurden bei dem Masterplan aber keine verbindlichen Regeln zur generellen Anhebung der Studienplatzzahlen beschlossen.

Trotzdem gibt es Pläne für neue medizinische Hochschulen in Deutschland:

  • seit Wintersemester 2018/19: Die Universität Augsburg hat eine medizinische Fakultät eingerichtet. Schrittweise sollen dort 252 neue Humanmedizin-Studienplätze entstehen.
  • seit Wintersemester 2019/20: Die Universität Siegen hat ein Humanmedizin-Studium mit Bachelor-Master-Struktur, zunächst mit ca. 20-40 Studierenden eingerichtet.
  • geplant ab 2021: Die Universität Bielefeld will eine neue medizinische Fakultät entstehen lassen. Bis zu 300 neue Studienplätze sollen dort sukzessive entstehen.

In der nationalen Presse gibt es aktuell vielfältige Artikel unter dem Tenor: "Ein Einser-Abiturient wird nicht unbedingt ein Superarzt" oder "Den Einfluss des Abiturnotendurchschnitts bei der Zulassungsentscheidung verringern".


Wie lange dauert ein Medizinstudium bzw. wie lange studiert man Medizin in Deutschland?

Das Gesamtstudium dauert bei Humanmedizin 12 Semester (6 Jahre), bei Tier- und Zahnmedizin 11 Semester (5,5 Jahre).